Rendite Risiko Profil

Bei allen Investments und Geldanlagen gilt: Je höher die Erträge, desto höher ist in der Regel auch das Risiko. Beide ökonomischen Größen gelten als positiv miteinander korreliert. Dementsprechend ist es für die Anleger  besonders entscheidend, vor jeder Investmententscheidung das Rendite-Risiko-Profil genauestens zu analysieren. Doch was genau ist darunter zu verstehen?

Rendite Risiko-Profil: Definition

Grundsätzlich versteht man unter dem Rendite-Risiko-Profil das Verhältnis einer erwarteten Rendite zur variablen Höhe des Risikos. Das Rendito-Risiko-Profil betrifft dabei ganze Portfolios, Fonds aber auch Einzelinvestitionen. Als Rendite wird der erzielte Betrag bezeichnet, der größer ist als die ursprüngliche Investition. Wenn die Rendite folglich 10 Prozent beträgt, so machen Sie grundsätzlich einen Gewinn von 10 Prozent dessen, was Sie investiert haben. Der Begriff (Ausfall-)Risiko in dem Zusammenhang bezeichnet die Wahrscheinlichkeit, dass die Investition scheitert. Vergleicht man die geschätzte Rendite mit dem Verlustrisiko, so erhält man das Rendite-/Risiko-Profil der Investition.

Die Herausforderung hierbei ist, die Antinomie zwischen dem zu erwarteten Ertrag und der Sicherheit bezüglich eines Investments optimal zu balancieren. Hierbei ist auch die geeignete Zusammenstellung der verschiedenen Anlageklassen bereits entscheidend.So weisen die Assetklassen beispielsweise unterschiedliche Rendite-Risiko-Profile auf. Auch bei den verschiedenen Anleihen gibt unterschiedliche Laufzeiten mit Zinsänderungsrisiken, die Einfluss auf die Rendite haben. Bei Aktien wiederum geht es beim Rendite-Risiko-Profil vorrangig um die Kursschwankungen, auch Volatilität genannt. Diese stellen die Marktrisiken dar.

Wertschwankungen als Risikofaktor

In der Wirtschaft unterscheidet man in der Regel zwischen riskanten und risikolosen Anlagen, in denen die Anleger Ihr Kapital investieren können. Bei einer riskanten Anlage ist der Geldstrom an den Anleger grundsätzlich nicht sicher, sondern kann auch mit einem höheren Risiko verbunden sein. Das Risiko der Anlagen variiert dabei und ist von verschiedenen Faktoren abhängig.Grundsätzlich werden bei der Analyse des Rendite-Risiko-Profils die Gesamt-Marktrisiken berücksichtigt. Dabei stellen die Wert- und Kursschwankungen das zentrale Risiko dar. Das Risiko sowie die zu erwartende Rendite ergeben sich hierbei aus den bisherigen Entwicklungen des vergangenen Zeitraums.

Um dies zu verdeutlichen, haben wir ein Beispiel für Sie zusammengefasst:Wenn eine Aktie in der Vergangenheit sowohl um bis zu 50 Prozent gestiegen als auch um bis zu 25 Prozent abgerutscht ist, ergibt sich eine zu erwartende Rendite von durchschnittlich 10 Prozent. Dies bedeutet: Wenn Sie als Anleger 10.000 Euro investieren, so können Sie mit einer Rendite von 10 Prozent circa 1000 Euro erwarten. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass die Aktie steigt und Sie 5.000 Euro Rendite machen oder aber bei einem Wertverlust bis zu 2.500 Euro verlieren.

Zum Verständnis des Risiko-Ertrags-Verhältnisses

Das Rendite-Risiko-Profil ist grundsätzlich ein Handelsprinzip, bei dem das hohe Risiko mit einer hohen Rendite verbunden ist. Das richtige Verhältnis zwischen Risiko und Rendite hängt dabei von einer Vielzahl verschiedener Faktoren ab, wie beispielsweise die Risikotoleranz des Anlegers oder die Möglichkeit, verlorene Mittel zu ersetzen. Auch die Zeit, in die ein Anleger in eine Aktie oder Portfolio investieren will, spielt eine bedeutsame Rolle bei dem Risiko- und Ertragsniveau. Wenn ein Anleger beispielsweise langfristig in Aktien investiert, ist das Risiko in der Regel geringer als wenn ein Anleger in dieselben Aktien für lediglich einen kurzen Zeitraum investiert.

Auch die persönlichen Werte und Überzeugungen stellen bei der Analyse des Rendite-Risiko-Profils bedeutende Faktoren dar. Einigen Anlegern fällt es zum Beispiel leicht, Marktbewegungen zu ignorieren und sich auf ihre langfristigen Anlageziele zu konzentrieren. Andere hingegen werden unruhig, wenn ihre Anlagen auch nur um einen kleinen Betrag im Wert sinken. Wir raten Ihnen: Sprechen Sie bereits im Vorfeld mit Ihrem Finanz- oder Bankberater über Ihre Risikobereitschaft und was Ihnen beim Investment wichtig ist.

Wie bestimmen Sie das Rendite-Risiko Profil?

Bei der Analyse des Rendite-Risiko Profils gibt es verschiedene Komponenten, die beachtet werden müssen. Je nach Art der Investition können die Teilbestände des Rendite-Risiko-Profils auch variieren. Grundsätzlich gilt jedoch:Bestimmen Sie vor einem Investment jegliche potenzielle Ereignisse, die Einfluss auf Ihr Investment haben können. Bestimmen Sie auch die Wahrscheinlichkeit dieser Ereignisse. Daraufhin können Sie unter anderem die erwartete Rendite für jedes Ergebnis berechnen, indem Sie das Ausmaß des Ergebnisses mit der Eintrittswahrscheinlichkeit multiplizieren. In einer vollständigen Rendite-Risiko Analyse fließen jedoch weitere Faktoren und Rechnungen mit ein, die in der Regel von Ihrem Finanzberater für Sie ermittelt werden, sodass Sie einen optimalen Überblick über Ihr Investment erhalten.

Fazit

Die Ermittlung des Rendite-Risiko Profils ist keine einfache Angelegenheit und bedarf in der Regel professionelle Unterstützung.  Aber schon das Nachdenken über alternative potenzielle Ergebnisse und ihre Eintrittswahrscheinlichkeiten ist ein Fortschritt bei der Bewertung einer Investition, ganz gleich, wie grob dies geschieht. Für Anleger ist das Rendite-Risiko-Verhältnis eines der wesentlichen Komponenten jeder Anlageentscheidung sowie zur Bewertung ihrer Portfolios insgesamt. So kann das Rendite-Risiko-Profil auf der Ebene des Portfolios die Konzentration oder die Diversität der Bestände und die Frage, ob die Mischung ein zu hohes Risiko oder ein geringeres als das gewünschte Renditepotenzial aufweist, bewerten. Verschiedene finanzielle Methoden wie die Cashflow-Budgets, Bilanzen, Gewinn- und Verlustrechnungen ermöglichen Ihnen dabei eine zusätzliche Bewertung der Rentabilität von Investitionen