Family Office als Immobilieninvestor

Was ist ein Family Office?

Ein Family Office ist eine Institution, die in der Regel private Vermögen von wohlhabenden Familien verwaltet. Dieses Konzept lässt sich sogar bereits im 19. Jahrhundert beobachten, als bekannte Unternehmer wie John D. Rockefeller Strukturen für den Erhalt Ihrer Vermögenswerte aufbauten. Ein sogenanntes Single Family Office verwaltet dabei das Vermögen von lediglich einer Familie, ein Multi Family Office hingegen von mehreren Familien gleichzeitig.

Bis vor zwanzig Jahren waren Family Offices nur einer kleinen Auswahl von Finanzexperten bekannt. Seit der Finanzkrise im Jahr 2007 gab es jedoch einen Boom an Gründungen von Family Offices. In Deutschland gibt es mittlerweile mehr als 400 Stück.

Aufgaben eines Family Offices

Ein Family Office soll die Vermögen von reichen Familien verwalten und sichern. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, sind Family Offices in unterschiedlichen Feldern tätig, die meist individuell auf die Wünsche der jeweiligen Familie zugeschnitten sind.

Zu den Aufgaben gehören beispielsweise:

-        Generationsübergreifende Vermögensplanung

-        Vermögenssteuerung durch alle Asset-Klassen

-        Die Buchführung

-        Eine Steuer- und Rechtsberatung

-        Risikomanagement bei Geldanlagen.

Je nach Gebiet stellen Family Offices verschiedene Mitarbeiter zur Verfügung und es ist nicht selten, dass diese auch Aufgaben wie Reiseplanung von Familienmitgliedern oder die Immobilienverwaltung übernehmen.

Warum sind Family Offices beliebt?

Ein Großer Faktor für die zunehmende Beliebtheit von Family Offices ist der zunehmende Vertrauensverlust in Banken und deren Vermögensverwaltung. Besonders nach der Finanzkrise im Jahr 2007. Eine bankenunabhängige Vermögensverwaltung ist daher für viele reiche Familien die bevorzugte Wahl.

Weiterhin haben Family Offices auch folgende Vorteile gegenüber Banken

-        Keine versteckten Gebühren und oftmals geringere Kosten als Banken

-        Bessere Kontrolle über das Vermögen

-        Keine konkurrierenden Interessen zwischen Bank und der Familie (Bei der Investition)

-        Effizientere und spezifischere Steuerung des Vermögens

Family Offices als Immobilieninvestoren.

Auch im Immobilienmarkt sind Family Offices aktiv. Bis 2025 wird der Immobilienanteil im Portfolio der Family Offices stetig steigen (https://www.catella.com/globalassets/global/mix-germany-corporate-finance/catella_mt_family_offices.pdf)

Family Offices investieren jedoch etwas anders in Immobilien als beispielsweise private Investoren. Wohnungen nehmen dabei den größten Teil des Immobilienportfolios ein. Danach folgen Büroimmobilien und anschließend gemischt genutzte Wohn- und Geschäftshäuser.

Die Zusammensetzung des Immobilienportfolios von Family Offices haben oftmals historische Gründe. Oftmals beginnt das Investment in Immobilien mit dem Erwerb von einer oder mehrere Wohnimmobilien in der Umgebung, später kommen dann Mehrfamilienhäuser dazu und schließlich auch einige Bürogebäude und Geschäftshäuser.

Sie versuchen sich dabei an krisensichere Investments zu orientieren. Wohnimmobilien und Geschäftshäuser in starken Ballungsräumen sind beispielsweise risikoarme Investments. Büroimmobilien oder Logistikimmobilien gelten als deutlich risikoreicher.

Stabile Mieteinnahmen und der Vermögenserhalt sind den Family Offices wichtiger als die Optimierung von Renditen.

Fazit

Immobilien unterscheiden sich stark von anderen Asset-Klassen. Auch im Family Office sind hierfür Spezialisten notwendig, die über Knowhow und Erfahrung im Immobilienbereich verfügen, um vermögende Familien unterstützten zu können.

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