Bauträgermodell

Definition

Man spricht vom sogenannten Bauträgermodell, wenn ein Immobilienkäufer und ein Bauträger eine Kombination aus Kaufvertrag und Werkvertrag für Bauleistungen abschließen. In der Regel befindet sich das Bauobjekt noch in der Planungs- oder Bauphase. Im Gegensatz zum Kauf von einer Bestandsimmobilie zahlt der Käufer den Kaufpreis jedoch nicht in einer Summe, sondern in Teilzahlungen nach dem jeweils erzielten Baufortschritten ab.

Durch die Vereinbarungen im Bauträgermodell verpflichtet sich der Bauträger ein Bauobjekt nach der im Vertrag dokumentierten Baubeschreibung zu erstellen und dem Immobilienkäufer das Eigentum an der Immobilie, nach deren Fertigstellung, zu übertragen. Dazu werden die Schlüssel und alle relevanten Unterlagen zum Objekt übergeben. Der Käufer der Immobilie erklärt daraufhin die Anerkennung der erbrachten Leistung.

Als rechtliche Grundlage wird die Bauträgerverordnung herangezogen.

Bauträgermodell bei der Immobilienfinanzierung

Das Bauträgermodell enthält in der Regel einen vertraglich vereinbarten Zahlungsplan. Die Zahlungen können auf 2 unterschiedlichen Wegen erfolgen.

Der Bauträger stellt seine Leistungen nach Fertigstellung des Baus und nach der Abnahme in Rechnung.

Eine Variante wäre die Möglichkeit, dass der Bauträger seine Leistungen nach Fertigstellung des Baus und nach der Abnahme in Rechnung in Rechnung stellt. Dabei müsste der Bauträger aber mit sehr hohen Summen in Vorleistung gehen und bei größeren Projekten ist das oftmals nicht realisierbar. Von daher ist die andere Variante in der Praxis anzufinden, bei der Abschlagszahlungen nach Baufortschritt gezahlt werden.

Vorteile des Bauträgermodells

Vor allem steuerliche Vorteile für den zukünftigen Immobilienbesitzer bringt das Bauträgermodell mit sich, da der Käufer auch von staatlichen Fördermöglichkeiten profitieren kann.

Auch die Rechtssicherheit ist gegeben, da alle Vertragsgrundlagen in der Bauträgerverordnung gesetzlich verankert sind, denn Bauträger sind verpflichtet sich an die Regelungen zu halten. Falls der Bauträger insolvent geht, ist das für den Käufer kein Problem, da nur nach dem jeweiligen Baustand bezahlt werden muss. Es ginge ihm also kein Geld für nicht erbrachte Leistungen verloren.

Zudem übernimmt der Bauträger die gesamte Bauabwicklung und regelt alle behördlichen Formalitäten sowie de Koordination des Projekts von der Planung bis zur Übergabe.

Nachteile des Bauträgermodells

Für den Käufer gibt es jedoch nicht nur Vorteile. Auch einige Nachteile bringt das Bauträgermodell mit sich. Beispielsweise wirkt sich die Grunderwerbsteuer nachteilig auf die Finanzen aus.

Zudem ist die Flexibilität des Bauherrn beim Bauen der Immobilie eingeschränkt. Spontane oder größere Änderungswünsche gegenüber dem bereits vorhandenen, vertraglichen Baubeschreibung sind entweder gar nicht oder nur mit viel Mühe umzusetzen.